Hinweise an Depression erkrankte Menschen während der Corona-Krise

Von Depression Betroffene berichten von ihren Erfahrungen in der Corona-Krise

Weitere Videos von Betroffenen und Experten finden Sie auf der Website unseres interaktiven Film- und Medienprojekts Mitte der Nacht.


Hinweise und Tipps während der Krise

Die mit dem Corona-Virus verbundenen Ängste und Einschränkungen stellen für an Depression erkrankte Menschen große Herausforderungen dar. Denn: In einer Depression wird alles Negative im Leben vergrößert wahrgenommen und ins Zentrum gerückt, so auch die Sorgen und Ängste wegen des Corona-Virus. Betroffene können jedoch gegensteuern. Hier finden Sie einige Hinweise:

  1. Struktur: Strukturieren Sie Ihren Tag und Ihre Woche im Vorfeld. Vom morgendlichen Aufstehen, Arbeits- oder Lernzeiten, Mahlzeiten bis hin zu schönen Dingen, wie lesen, Serie schauen, Balkon bepflanzen, Yoga oder Entspannungsübungen. Dabei kann der Wochenplan von Fideo helfen. Und zum Winterbeginn: Der Winter kann ziemlich lang und schwierig werden. Mit diesem Tagebuch können Sie 100 Tage lang Routinen für Selbstfürsorge und Achtsamkeit etablieren.
  2. Bleiben Sie aktiv! Eine Runde Joggen oder mit dem Fahrrad fahren wirken Wunder. Probieren Sie doch das kostenlose Angebot rrb macht Fitness oder die Familien-Home-Rallye aus.
  3. Kontakte: Wenn Sie im Homeoffice sind oder gar in Quarantäne, verabreden Sie sich mit Freunden und Familie zum Telefonieren. Auch Chats oder Onlineforen helfen gegen die Einsamkeit. Expertenvideos und Erfahrungsberichte von Betroffenen finden Sie auf unserer interaktiven Website Mitte der Nacht
  4. Schlaf: Sie fühlen sich erschöpft und neigen dazu, sich ins Bett zurück zu ziehen? Dies führt allerdings eher zu einer Zunahme des Erschöpfungsgefühls und der Depressionsschwere. Deshalb empfehlen wir, nicht früher ins Bett zu gehen oder sich tagsüber hin zu legen. Eine feste Tagesstruktur kann dabei helfen.
  5. Therapie: Auch während der bundesweiten Kontaktsperre können Sie in Ihre  Psychotherapeutische Praxis gehen. Die Besuche dort fallen unter die Regelungen zum "Arztbesuch" und Psychotherapie ist eine "notwendige medizinische Leistung". Falls Sie z.B. aufgrund einer Quarantäne nicht zu Ihrem Psychotherapeuten gehen können, bieten viele Praxen inzwischen Video-Sprechstunden an. Fragen Sie bei Ihrem Therapeuten nach, ob das möglich ist. 
  6. Seriöse Informationen: Fakten mindern Ängste. Nutzen Sie seriöse Quellen, um sich zu informieren (Robert-Koch-Institut, BzgA) und checken Sie die Nachrichten nur so oft, wie es Ihnen gut tut.
  7. Hilfe: Sprechen Sie mit anderen über Ihre Sorgen und Ängste, z.B. mit der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222. Hausärzte, Fachärzte und psychiatrische Kliniken sind nach wie vor geöffnet. Scheuen Sie sich nicht in Krisen, nach Hilfe zu fragen.

Weitere telefonische/digitale Unterstützungsangebote für psychisch erkrankte Menschen