Wie entsteht eine Depression?

Ursachen und Auslöser

Anders als bei einem gebrochenen Arm beispielsweise kann man eine Depression meist nicht auf eine einzige Ursache oder einen einzigen Auslöser zurückführen. Vielmehr entwickelt sie sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse (Faktoren). Es gibt einerseits Faktoren, die zu einer Veranlagung, d.h. einem erhöhten Risiko depressiv zu erkranken, führen. Weiterhin gibt es aktuelle Auslöser, die bei Menschen mit dieser Veranlagung das Auftreten einer Depression bewirken können. Oft wird von Betroffenen die Frage gestellt, ob Depression eine körperliche oder „seelische“ Erkrankung sei. Wie bei einer Medaille kann man bei jedem depressiv erkrankten Menschen zwei Seiten betrachten: die psychosoziale Seite und die neurobiologische Seite.

Abb.: Die psychosoziale und körperliche Seite der Depression, zwei Seiten der gleichen Medaille
Abb.: Die psychosoziale und körperliche Seite der Depression, zwei Seiten der gleichen Medaille

Die beiden Bereiche – psychosozial und neurobiologisch – schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr. Das bedeutet, dass eine Depression nicht entweder körperliche (neurobiologische) oder psychosoziale Ursachen hat, sondern vielmehr immer auf beiden Seiten nach Ursachen gesucht und therapeutisch interveniert werden kann. Ähnlich wie bei einer Medaille, die auch immer von zwei Seiten betrachtet werden kann.


Zu körperlichen und seelischen Aspekten von Depressionen: Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Depressionshilfe Prof. Dr. Ulrich Hegerl

Weitere Expertenvideos finden Sie auf der Website unseres interaktiven Film- und Medienprojekts Mitte der Nacht.