Nürnberg

Postpartale Depression

Schwerpunkt Postpartale Depression oder "Wochenbettdepression"

Postpartale oder Wochenbettdepression

Nach Erkenntnissen von Forschern und Medizinern erkranken etwa 10 bis 15 % der Frauen, die ein Kind zur Welt gebracht haben, im ersten Jahr nach der Geburt an einer ernst zu nehmenden Depression.
Statt des ersehnten Mutterglücks erleben die betroffenen Frauen eine Phase tiefster Traurigkeit und Verzweiflung, innere Leere, Unruhe, Erschöpfung und / oder weitere Symptome. Zwiespältige Gefühle dem eigentlich erwünschten Kind gegenüber können auftreten, extreme Schuld- und Versagensgefühle, usw. Das erlebte Leid bringt manche Frauen an die Grenze ihrer Belastbarkeit, Suizide und erweiterte Suizide können vorkommen.
Im Jahr 2002 wurden in Nürnberg  4 364 Kinder geboren. Rein statistisch betrachtet bedeutet das, dass damit zwischen 400 bis 700 Frauen von einer postpartalen Depression betroffen waren.
Grundsätzlich ist bei einer Depression jedoch immer nicht nur der/die Kranke selbst betroffen, sondern sein/ihr gesamtes Umfeld. Dies gilt umso mehr im Fall der Postpartalen Depression: neben den erwachsenen Angehörigen der betroffenen Frau geht es hier auch um kleine und kleinste Kinder, die mit der psychischen Veränderung der Mutter (und meist ersten Bezugsperson) konfrontiert sind. Experten gehen davon aus, dass eine Vernachlässigung von Säuglingen in den ersten Lebensmonaten erhebliche Entwicklungsverzögerungen zur Folge haben kann.

Die Hintergründe für die Postpartale Depression sind vielfältig:
Neben einer erblich und biologisch bedingten Verwundbarkeit (Vulnerabilität) werden vor allem die Hormonumstellung nach Schwangerschaft und Geburt, sowie die massive Veränderung und zusätzliche Belastung durch ein neugeborenes Kind im Leben der betroffenen Frau als auslösende Faktoren diskutiert.

Aber auch die Postpartale Depression ist – ebenso wie andere Depressionsformen – gut behandelbar. Über die Therapie der Wahl muss der Facharzt im Konsens mit der betroffenen Frau entscheiden: Zur Wahl stehen im Wesentlichen die psychotherapeutische Behandlung, sowie die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva. Aber auch die Entlastung der betroffenen Frau von zu großer Belastung und Verantwortung durch Angehörige, Freunde oder professionelle Helfer kann zur Entspannung der Situation beitragen.

Adressen und Info zur Postpartalen Depression

Hier können Sie den Flyer mt Adressen und Information über postpartale Depression downloaden:
Flyer "Krise und Depression rund um Schwangerschaft und Geburt"

Kontakt
Nürnberger Bündnis gegen Depression e.V.
Breslauer Str. 201 / F.O1
90471 Nürnberg

Tel. 0911 / 398 – 37 66
Fax 0911 / 398 – 3625