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Studie: Weniger Sozialkontakte und Gefühl tiefer Einsamkeit in der Depression

Jeder vierte Bundesbürger fühlt sich sehr einsam. Dieses Gefühl ist oft auch unabhängig von der Zahl der tatsächlichen Sozialkontakte. Bei Menschen mit Depression berichtet sogar jeder Zweite vom Gefühl großer Einsamkeit. Gründe dafür liegen im krankheitsbedingten sozialen Rückzug. Aber selbst bei zahlreichen Sozialkontakten geht die Erkrankung mit dem Gefühl des Abgeschnittenseins und der völligen Isolation einher.

Weniger Suizide im ersten Lockdown 2020

Die Suizidsterblichkeit während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 war signifikant niedriger als erwartet. Das zeigt ein gerade veröffentlichter Fachartikel unter Beteiligung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention in PLOS ONE (https://doi.org/10.1371/journal.pone.0289136). Untersucht wurde, ob sich die Suizidraten in Deutschland 2020 während des Lockdowns und in Zeiten ohne Lockdown im Vergleich zu einer zehnjährigen Baseline veränderten.

Zum Weltkindertag: Depression gehört in die Lehrpläne

Anlässlich des Weltkindertages am Mittwoch (20. September) macht die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention gemeinsam mit FIDEO auf den großen Aufklärungsbedarf über Depression an Schulen aufmerksam. Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Etwa 6 Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression. Das sind im Schnitt ein bis zwei Schülerinnen und Schüler pro Klasse. Der Netzwerkpartner der Stiftung Deutsche Depressionshilfe FIDEO (eine Austauschplattform zu Depression bei jungen Menschen) bietet eine neue kostenfreie "Schulbox Depression" an, die Lehrkräfte bei der Gestaltung einer Unterrichtseinheit zum Thema unterstützt. An die Jugendlichen selbst richtet sich das Video-Tutorial „Alles Gut?!“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

Zum Weltsuizidpräventionstag: 25 Menschen versterben in Deutschland jeden Tag durch Suizid

Anlässlich des Weltsuizidpräventionstages am Sonntag (10. September) macht die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention darauf aufmerksam, dass in Deutschland aktuell täglich 25 Menschen einen Suizid und schätzungsweise 500 Personen einen Suizidversuch begehen. Die aktuell diskutierten Neuregelungen zum assistierten Suizid könnten die Suizidzahlen in Folge noch einmal erhöhen. Verstärkte Bemühungen im Bereich der Suizidprävention sind nötig. Der in Deutschland entwickelte 4-Ebenen-Ansatz der Bündnisse gegen Depression ist laut eines neueren systematischen Reviews der weltweit beste und am häufigsten implementierte Interventionsansatz zur Prävention suizidaler Handlungen.

Online-Programm für depressiv erkrankte Geflüchtete aus der Ukraine

Für Migrantinnen und Migranten mit Depression stehen das kostenfreie Online- Programm iFightDepression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sowie die gleichnamige Informationswebseite ab sofort in einer ukrainischen und russischen Sprachversion zur Verfügung. Das an die kognitive Verhaltenstherapie angelehnte Online-Programm hilft Betroffenen, Depression besser zu verstehen und zeigt Übungen für den Alltag. Zudem bietet es neue Inhalte zu fluchtrelevanten Themen wie Trauma und Umgang mit Verlusten.

Statement Prof. Hegerl: Suizidprävention und Suizidassistenz

Das Thema Suizidassistenz ist durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und die aktuellen Gesetzesentwürfe verstärkt in die Diskussion geraten. Bei vollem Verständnis für die Ängste der Menschen, beim Sterben dem Urteil von Fachleuten oder der „Apparatemedizin“ ausgeliefert zu sein, ist jedoch zu bedenken, dass Suizide meist im Rahmen psychischer Erkrankung oder akuter Krisenreaktionen erfolgen, d.h. mit eingeschränkter Freiverantwortlichkeit. Eine auch durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts beförderte Normalisierung des Suizids kann einerseits zu einem besseren Hilfesuchverhalten Suizidgefährdeter aber andererseits zu einer Schwellensenkung hinsichtlich suizidaler Handlungen führen.

Förderung der psychischen Gesundheit in Zeiten globaler Veränderungen

Europa erlebt drastische Veränderungen, die die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden negativ beeinträchtigen können. Als Ursachen zu nennen sind Krieg, Wirtschaftskrise, Klimawandel, Migration, Digitalisierung, Pandemien und demografischer Wandel. Ein neues, europaweites Projekt der European Alliance Against Depression (EAAD) entwickelt und implementiert vor diesem Hintergrund gemeindebasierte Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit.

„Dass ich mein Leben nun zum ersten Mal in der vollen Qualität lebe, habe ich zu großen Teilen meinem Mann zu verdanken.“ – Comedian Hazel Brugger im NDR Info Podcast „Raus aus der Depression“

In der aktuellen Ausgabe des NDR Info Podcasts in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention „Raus aus der Depression“ spricht Comedian Hazel Brugger mit Harald Schmidt über die Depression nach der Geburt ihrer Tochter: „Ich wurde immer gereizter, habe gar keinen Spaß mehr an Dingen gehabt. Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt.“

„Freude und Angst spürt man nicht, wenn man depressiv ist“ – Sänger Howard Carpendale im NDR Info Podcast „Raus aus der Depression“

In der aktuellen Ausgabe des NDR Info Podcasts „Raus aus der Depression“ spricht Sänger Howard Carpendale mit Entertainer Harald Schmidt über seine Depression, die er nach dem zwischenzeitlichen Ende seiner Karriere Mitte der 2000er Jahre entwickelte. Zunächst sei es ihm sehr schwer gefallen, sich die Erkrankung einzugestehen: „Ich kannte das Wort Depression kaum. Ich war ein Alpha-Tier in meinem Leben. Das konnte mir nicht passieren.“

Online-Tutorial von und mit Jugendlichen klärt über Depression auf

Mit dem neuen kostenfreien Online-Tutorial „Alles Gut?!“ klärt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention Schülerinnen und Schüler über Depression auf. In fünf kurzen Videoclips erhalten Jugendliche unter www.deutsche-depressionshilfe.de/alles-gut die wichtigsten Basisinformationen über die Erkrankung. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und Betroffenen den Zugang zu professioneller Hilfe zu erleichtern.

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