2. Deutscher Medienpreis Depressionshilfe 2015

Harald Schmidt zeichnet Autoren von PULS (BR), Focus Gesundheit, db mobil und vydy.tv (für Eins Plus) aus

68 Autoren und Redaktionen legten ihre Beiträge der Jury vor – knapp ein Drittel mehr als bei der Premiere 2013. Beim Deutschen Patientenkongress Depression am 12. September 2015 im Gewandhaus zu Leipzig zeichnete Stiftungs-Schirmherr und Moderator Harald Schmidt unter Teilnahme weiterer Jurymitglieder die Sieger aus: Platz 1 ging an Anna Bühler und Mitautor Till Ottlitz vom Jugendradio des Bayerischen Rundfunks PULS. Den zweiten Platz sprach die Jury zu gleichen Teilen Stefan Schweiger für seinen Beitrag in Focus Gesundheit als auch Katrin Schmiedekampf und Stephan Seiler von „mobil – das Magazin der Deutschen Bahn“ zu. Auf Rang 3 kam die Redaktion von vydy.tv für das junge TV-Magazin „Klub Konkret“ auf dem ARD-Digitalkanal Eins Plus.

Jury-Vorsitzender Harald Schmidt: „Das Feld lag von Anfang an sehr eng beieinander, erst recht die Finalisten. Das waren Hochkaräter, die alle das Zeug zum Sieger gehabt hätten. Wir haben das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro deshalb aufgeteilt. Ich freue mich, dass in diesem Jahr wieder junge Medienmacher unter den Preisträgern sind.“ Das öffentliche Bekenntnis z.B. von Poetry-Slammer Tobi Katze oder der unter dem Hashtag #NotJustSad bekannt gewordene Twitter-Austausch zur Depression junger Blogger haben zu einem großen Medienecho speziell in Jugend-Medien geführt.

Die Gewinner inkl. Jury-Begründungen:

  1. Anna Bühler und Till Ottlitz
    Die Frage: Werden wir immer depressiver?
    Vom Radiobeitrag des Jugendsenders PULS vom Bayerischen Rundfunk zeigte sich die Jury nicht nur beeindruckt, sondern schlichtweg begeistert: Platz 1 und ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro gingen an die Autoren Anna Bühler und Till Ottlitz und ihren Beitrag „Die Frage: Werden wir immer depressiver?“. Einfühlsam und hintergründig sei diese Sendung, so Jurymitglied Thomas Voigt (Otto-Group) in seiner Laudatio. Ihren besonderen Reiz erziele sie aber durch die ungeheure Breite und Lebendigkeit der journalistischen Darstellungsformen. So wird dieses ernste Thema einerseits informativ und fundiert und andererseits unverkrampft, authentisch und farbig präsentiert.
  2. Katrin Schmiedekampf und Stephan Seiler / Stephan Schweiger
    Kein Grund traurig zu sein / Mehr als nur traurig
    Platz 2 teilten sich die Autoren der Printtitel „mobil – das Magazin der Deutschen Bahn“, Katrin Schmiedekampf und Stephan Seiler („Kein Grund traurig zu sein“) sowie Stephan Schweiger für Focus Gesundheit („Mehr als nur traurig“). Weil beide Arbeiten auf hohem Niveau vorbildliche Aufklärung leisteten, sprach die Jury ihnen jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro zu. Beide Beiträge, so Jurymitglied Uwe Kammann (Publizist und bis 2014 Geschäftsführer des Grimme-Instituts) in seiner Laudatio, zeichneten sich – jeweils bezogen auf ihre Lesergruppen – vor allem dadurch aus, das komplexe Thema Depression so anschaulich darzustellen, dass es für viele verständlich wird, ohne die Sachverhalte zu versimpeln.
  3. KLUB KONKRET
    Wahnsinnig normal. Wie Psycho sind wir?
    Als ein besonders gutes Beispiel wertete die Jury die TV-Jugendsendung „Wahnsinnig normal. Wie Psycho sind wir?“ des jungen Reportage- und Talkmagazins KLUB KONKRET im digitalen ARD-Kanal „Eins Plus“ (SWR). Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro nahm das zuständige Redaktionsbüro vydy.tv unter der Leitung von Michael Köppel entgegen. Mit einem lebendigen, vorbehaltlosen Blick auf „wahnsinnig normale“ Betroffene und die Depressionserkrankung, so Jurymitglied Petra Gessinger von Medizin Compact in ihrer Laudatio, trage dieser Aufklärungsbeitrag dazu bei, Anteil zu nehmen und zu begreifen: Diese Krankheit kann jeden treffen – Robin Williams, Tobi Katze, Dich und mich.

Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Initiator des Preises: „Gratulation allen Preisträgern des Deutschen Medienpreises Depressionshilfe! Die deutlich gestiegene Einreichungszahl spiegelt auch die erfreuliche Zunahme der medialen Auseinandersetzung mit der Depressionserkrankung wider. Der Presse kommt eine wichtige Aufklärungsrolle auf dem Weg zu mehr Wissen und weniger Vorurteilen zu – wir werden daher den Preis in 2017 fortführen und fest verankern.“

Der Deutsche Medienpreis Depressionshilfe wurde 2015 zum zweiten Mal vergeben und wird 2017 erneut verliehen. Der von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ins Leben gerufene Preis ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird über alle Mediengattungen hinweg verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Medienbeiträge, die einem breiten Publikum anschaulich und sachlich kompetent von Depressionserkrankungen sowie deren Behandlungsmethoden berichten. Zur Jury gehören neben dem Vorsitzenden und Stiftungs-Schirmherrn Harald Schmidt: Dr. Cinthia Briseño (Wort & Bild Verlag), Petra Gessinger (Medizin Compact), Uwe Kammann (Publizist/Medienberater, bis 2014 Geschäftsführer des Grimme-Instituts), Johann Michael Möller (Hörfunkdirektor MDR), Christel Römer (Leipziger Bündnis gegen Depression), Annett Schlesier (Deutsche Bahn AG), Thomas Voigt (Otto Group) und Prof. Dr. Ulrich Hegerl (Stiftung Deutsche Depressionshilfe).

Ausführliche Jury-Begründungen und Fotos aller Gewinner zum Download: http://tinyurl.com/owxhr76


Teilnahmestatuten Deutscher Medienpreis Depressionshilfe:

Medien-Empfehlungen zur Suizid-Berichterstattung:

Weitere Informationen inkl. Fotos für die Presse bei:

Susanne Baldauf, M.A.
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Semmelweisstraße 10
04103 Leipzig
Tel: 0341/97 24 493
Fax: 0341/97 24 599
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