Prominente setzen beim 5. Deutschen Patientenkongress Depression ein starkes Zeichen für mehr Aufklärung
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Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Erneut großer Zuspruch: über 1.300 an Depression erkrankte Menschen und Angehörige kommen für Fachvorträge und Austausch nach Leipzig
Heute beginnt in Leipzig der zweitägige 5. Deutsche Patientenkongress Depression. Die in Deutschland einmalige Veranstaltung bietet depressiv Erkrankten und deren Angehörigen Informationen und Austausch zu verschiedenen Aspekten der Erkrankung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn würdigt die Veranstaltung: „Dank Aufklärung und offenerem Umgang mit psychischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren viel für deren Enttabuisierung erreicht worden. Der 5. Deutsche Patientenkongress Depression kann Betroffenen eine Stimme geben, damit keine folgenschwere Erkrankung unbeachtet bleibt."
Depression ist eine oft lebensbedrohliche Erkrankung
5,3 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression. „Depressionen sind schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankungen, die jeden mit einer entsprechenden Veranlagung treffen können. Der hohe Leidensdruck zeigt sich darin, dass es keine andere Erkrankung gibt, in der so viele Menschen in ihrer Verzweiflung versuchen, sich das Leben zu nehmen“ erklärt Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Goethe-Universität Frankfurt.
Prominente Vorreiter: Offen über Depression reden
Immer mehr Prominente „erheben ihre Stimme“, um Verständnis für die Erkrankung zu schaffen – so wie Walter Kohl. „Der Suizid meiner Mutter und der Umgang mit meiner eigenen Suizidalität zeigen, dass Suizid jeden betreffen kann. Heute ist Suizidalität immer noch ein Schattenthema in unserer Gesellschaft. Ich will daran mitarbeiten, diese Situation durch mehr Aufklärung zu verbessern.“ Über seine Erfahrung berichtet er in einem Talk und einer Podiumsdiskussion. Botschafter der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Schauspieler Simon Licht, ergänzt: „Aus meinem eigenen beruflichen und privaten Umfeld weiß ich, auf wie viel Unverständnis an Depression erkrankte Menschen stoßen können. Wir müssen eine gesellschaftliche Atmosphäre schaffen, in der Betroffene ganz selbstverständlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.“ Auf humoristische Weise macht sich Comedian Torsten Sträter auf dem Kongress für mehr Aufklärung über Depression stark. Er war selbst an Depression erkrankt und ist seit anderthalb Jahren Schirmherr der Deutschen
DepressionsLiga. Er sagt: „Die erste Regel im Depressions-Club: Rede drüber. Die zweite Regel: Wenn du im Club bist, musst du kämpfen! Die dritte Regel besteht aus der ersten und der zweiten Regel."
Harald Schmidt moderiert wie immer den Kongress
Die Intention des Patientenkongress Depression beschreibt Mit-Veranstalterin Waltraud Rinke, Vorstandsvorsitzende der Deutschen DepressionsLiga so: „Der Patientenkongress soll Mut machen. Er ist auch eine Chance, sich auszutauschen und aus der Isolation herauszukommen. Die Teilnehmer erkennen, dass sie mit dieser Erkrankung nicht allein sind.“ Das Programm des 5. Deutschen Patientenkongress Depression umfasst Vorträge, Diskussionsrunden und Lesungen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Erkrankung beschäftigen. Themen sind z.B. „Neue Behandlungswege in der Depression“, „Depression und Partnerschaft“ oder „Depression und Sport“. Die Moderation übernimmt bereits zum fünften
Mal der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Harald Schmidt: „Witze auf Kosten Depressiver gehen nicht. Aber, dass ich den Patientenkongress mit einem gewissen Humor moderiere, kommt gut an.“
Begleitet wird das Programm von zahlreichen Informationsständen von Selbsthilfegruppen und regionalen Bündnissen gegen Depression. „Es ist ein total buntes Publikum und es gibt viele tolle Informationsveranstaltungen. Ich nehme für mich persönlich immer viel mit“, beschreibt Bloggerin und Botschafterin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Victoria van Violence den Kongress. Die Teilnehmer des Patientenkongress erleben zudem die Verleihung des 4. Deutschen Medienpreis Depressionshilfe.