Petition und Protestaktion für mehr Personal in psychiatrischen Kliniken

Aus dem Archiv: Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Die bisherige Psychiatrie-Personalverordnung ist fast 30 Jahre alt und läuft Ende des Jahres aus. Deshalb hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) neue Richtlinien entwickelt. Aber: Die aktuell verabschiedete Richtlinie definiert lediglich eine Personal-Untergrenze, die benötigt wird, um Patienten nicht zu gefährden. Nicht definiert ist, wieviel Personal Kliniken wirklich brauchen, um eine gute, leitliniengerechte Versorgung psychisch erkrankter Menschen zu leisten. Deshalb fordert die Stiftung Deutsche Depressionshilfe gemeinsam mit vielen medizinischen Fachgesellschaften und Verbände eine Neuausrichtung der Richtlinie. Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Prof. Ulrich Hegerl sagt dazu: „Der Entwurf des G-BA ist völlig inakzeptabel und in keiner Weise für eine gute Behandlung der Patienten in den Kliniken ausreichend – schon allein vor allem vor dem Hintergrund des gewachsenen Bürokratieaufwands in Kliniken in den vergangenen Jahren.

Die Mittel, die für an Depression Erkrankte aufgewendet werden, werden ihrer medizinischen und gesundheitspolitischen Bedeutung in keiner Weise gerecht. Die Benachteiligung der Menschen mit Depressionen und auch anderen psychischen Erkrankungen resultiert daraus, dass sie durch die Erkrankung nicht gut in der Lage sind, ihre Interessen lautstark zu vertreten. Viele Entscheidungsträger im Gesundheitswesen deuten zudem Depression als Reaktion auf schwierige Lebensumstände und nicht als eigenständige, das Gehirn betreffende Erkrankung. Das führt mit dazu, dass die finanziellen Mittel anderswo hinfließen.“ 

 

Was Sie tun können: Briefvorlage an Gesundheitsminister und Petition

Vereine und Verbände aus dem Bereich psychische Gesundheit haben eine Initiative gestartet, die den Gesetzgeber dazu bewegen soll, eine bessere Versorgung in psychiatrischen Kliniken zu gewährleisten:

  • Auf der Webseite der Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) finden Sie verschiedene Hintergrundinformationen und Briefvorlagen, die Sie verwenden können, um Bundesgesundheitsminister Spahn zu schreiben oder sich an den Bundestagsabgeordneten aus Ihrem Wahlkreis zu wenden: https://www.dgppn.de/petition.html
  • Die dazugehörige Petition ist derzeit in der Prüfung durch den Bundestag. Sobald diese öffentlich ist, können Sie den Link hier einsehen. Wir informieren ebenso im Newsletter zu dem Thema.

 

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