Deutschland-Barometer Depression

Volkskrankheit Depression - So denkt Deutschland

Das Deutschland-Barometer Depression ist eine jährlich durchgeführte deutschlandweit repräsentative Befragung. Seit 2017 führt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe, gefördert durch die Deutsche Bahn Stiftung, diese Befragungen zum Wissen und zu den Meinungen der Deutschen über Depression durch. Dabei wird jedes Jahr ein anderer Themenschwerpunkt gelegt. Im Folgenden werden die Ergebnisse aus den bisherigen Deutschland-Barometern vorgestellt. 

2024: Depression betrifft die ganze Familie

45 Prozent der Bundesbürger sind von Depression betroffen: entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (24%) oder indirekt als Angehöriger (26%). Wobei 5 Prozent selbst betroffen und gleichzeitig Angehörige einer erkrankten Person sind. Die Familie ist für viele Betroffene eine wichtige Stütze auf dem Weg durch die Erkrankung. Rund drei Viertel der Angehörigen beschreibt die Depression jedoch auch als große Belastung für das Familienleben.

Infografik Depression: Menschen in der Depression fühlen sich einsamer

2023: Weniger Sozialkontakte und Gefühl tiefer Einsamkeit in der Depression

Jeder vierte Bundesbürger fühlt sich sehr einsam. Dieses Gefühl ist oft auch unabhängig von der Zahl der tatsächlichen Sozialkontakte. Bei Menschen mit Depression berichtet sogar jeder Zweite vom Gefühl großer Einsamkeit. Gründe dafür liegen im krankheitsbedingten sozialen Rückzug. Aber selbst bei zahlreichen Sozialkontakten geht die Erkrankung mit dem Gefühl des Abgeschnittenseins und der völligen Isolation einher.

Infografik Depression: Menschen in der Depression fühlen sich einsamer

2022: 20 Monate bis Menschen mit Depression sich Hilfe suchen

Es vergehen im Schnitt 20 Monate, bis sich Menschen mit einer depressiven Erkrankung Hilfe suchen. Das zeigt das veröffentlichte 6. Deutschland-Barometer Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention. Dabei gibt es große Unterschiede: Ein Drittel aller Betroffenen sucht sich sofort Hilfe. Bei 65% hat es hingegen länger gedauert, bis sie professionelle Unterstützung in Anspruch genommen haben – im Schnitt 30 Monate.

2021: Jeder fünfte Beschäftigte an Depression erkrankt

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. Ein besserer Wissensstand zur Erkrankung in Unternehmen könnte viel Leid bei betroffenen Arbeitnehmern und immense Kosten für Arbeitgeber vermeiden. Das legen die Ergebnisse des heute veröffentlichten 5. Deutschland-Barometers Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe nahe.

Infografik: Volkskrankheit Depression betrifft die meisten Unternehmen
Infografik: Volkskrankheit Depression betrifft die meisten Unternehmen

Sondererhebung Deutschland-Barometer Depression: 2. Lockdown verschlechtert Krankheitsverlauf und Versorgung von psychisch Erkrankten massiv

Die Corona-Maßnahmen führen zu massiven Einschnitten in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen und zu einer wegbrechenden Alltagsstruktur, die für diese Patienten besonders wichtig ist. Aktuell berichten deshalb 44% der Menschen mit diagnostizierter Depression von einer Verschlechterung ihres Krankheitsverlaufs in den letzten 6 Monaten bis hin zu Suizidversuchen. Auch für die Allgemeinbevölkerung ohne psychische Erkrankung ist die Situation aktuell deutlich belastender als im 1. Lockdown.

Infografik: Psychische Belastungen der Deutschen

2020: Massive Folgen für die psychische Gesundheit infolge der Corona-Maßnahmen

Jeder zweite an Depression Erkrankte hat im ersten Lockdown massive Einschränkungen in der Behandlung seiner Erkrankung erlebt. Für einen kleineren Teil der Patienten waren Telefon- und Videosprechstunden eine gute Alternative. Die Akzeptanz von Online-Angeboten in der Behandlung ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt das heute veröffentlichte vierte „Deutschland-Barometer Depression“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Infografik Depression: Belastung durch Corona-Virus
Infografik Depression: Belastung durch Corona-Virus

2019: Depression im Alter massiv unterschätzt

In der deutschen Bevölkerung gibt es große Irrtümer bezüglich der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depression im Alter. Deshalb wird die Erkrankung bei Senioren häufig falsch oder gar nicht behandelt, was mit zu den drastisch erhöhten Suizidraten im Alter beiträgt. Das zeigt das heute veröffentlichte dritte „Deutschland-Barometer Depression“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, gefördert durch die Deutsche Bahn Stiftung.

Infografik Depression: Behandlungsdefizit bei Depression im Alter
Infografik Depression: Rückzug als Symptom

2018: Deutschland-Barometer Depression zeigt Folgen der Erkrankung auf Partnerschaft

Bei der Hälfte der Betroffenen kommt es zu Problemen in der Partnerschaft. Wissenslücken bei Angehörigen führen zu Unverständnis und Fehlinterpretationen, denn Rückzug und Gefühllosigkeit sind krankheitsbedingt. Die Erkrankung Depression belastet Partnerschaft und Familie in hohem Maße: 84 Prozent der Erkrankten haben sich während ihrer Depression aus sozialen Beziehungen zurückgezogen. Das belegt das im November 2018 veröffentlichte zweite „Deutschland-Barometer Depression".

Infografik Depression: Rückzug als Symptom
Infografik Depression: Rückzug als Symptom

2017: Deutschland-Barometer Depression offenbart eklatante Wissenslücken

Die Mehrheit der Deutschen ist im Laufe des Lebens von Depression betroffen – entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung (23 Prozent) oder indirekt als Angehöriger (37 Prozent). Dennoch gibt es in der Bevölkerung große Irrtümer bezüglich der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depression. So wird die Depression vor allem als psychische Reaktion auf widrige Lebensumstände angesehen und weniger als Erkrankung im medizinischen Sinne, die jeden treffen kann und bei der Betroffene ärztliche Hilfe benötigen. Das zeigte das erste „Deutschland-Barometer Depression“ von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutsche Bahn Stiftung, dessen Ergebnisse im November 2017 erstmals vorgestellt wurden.

Infografik Volkskrankheit Depression - So denkt Deutschland
Infografik Volkskrankheit Depression - So denkt Deutschland

Kontakt

Dr. Andreas Czaplicki
Heinrich-Hoffmann-Straße 10
60528 Frankfurt/M.
andreas.czaplicki@deutsche-depressionshilfe.de