Digitale Angebote und Selbstmanagement

Neben online Foren werden Programme im Internet sowie Smartphone-Apps angeboten, um Patienten mit Depression in einem aktiven Umgang mit der Erkrankung zu unterstützen (sogenanntes „Selbstmanagement“). In solchen Programmen und Apps lernen Betroffene zum Beispiel, ihre Stimmung regelmäßig zu beobachten, den Tag zu strukturieren, Strategien für einen gesunden Schlaf oder im Umgang mit negativen Gedanken zu entwickeln. Die meisten dieser Programme basieren aktuell auf Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie und unterstützen dabei, diese in den eigenen Alltag zu übernehmen.

Die Wirksamkeit solcher Programme ist gut belegt, wenn sie mit ärztlicher oder psychologischer Unterstützung genutzt werden. Diese Begleitung bedeutet, dass eine Ansprechperson zur Verfügung steht, die bei Fragen oder Problemen helfen kann und eine regelmäßige Teilnahme am Programm unterstützt.

Bei der Nutzung digitaler Angebote sollte auch auf den Schutz persönlicher Daten geachtet werden. Nutzen Sie eine App oder ein Programm über Ihr Smartphone, dann ist zum Beispiel davon abzuraten, sich mit einem Social Media-Account einzuloggen, oder generell einer Synchronisierung des Kontaktverzeichnisses zuzustimmen. Auch ist es ratsam, die Datenschutzerklärung zu lesen.

Sammeln Sie zunächst Informationen über die App/ das online Programm: An wen genau richtet sich das Angebot? Welchen Zweck verfolgt es und welche Unterstützung kann ich erwarten? Wer ist der Anbieter? Entstehen Kosten? Wie bewerten andere Nutzer das Programm oder die App, wird es ggf. von einer Krankenkasse empfohlen? 

Grundsätzlich gilt auch für die Nutzung digitaler Programme und Apps, dass bestehende Symptome zunächst abgeklärt werden sollten. Erste Anlaufstellen finden Sie hier.

iFightDepression Tool

Ein von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe bereitgestelltes kostenfreies Online-Selbstmanagementprogramm ist das iFightDepression Tool. In sechs Workshops erlernen Betroffene hilfreiche Techniken im Umgang mit Depression. Das Programm richtet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren mit leichten Depressionen.

Ärzte und psychologische Psychotherapeuten, die ein Online-Training erfolgreich absolviert haben, können ihren Patienten einen Zugang zum iFightDepression Tool erstellen und sie in der Nutzung begleiten. Im Folgenden finden Sie eine Suchfunktion, um Ärzte und psychologische Psychotherapeuten in Ihrer Umgebung zu finden, die bereits als Begleiter von iFightDepression zur Verfügung stehen. Die Adressen stellen in keiner Weise eine Empfehlung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe dar.

Sie begleiten iFightDepression bereits und möchten auch auf dieser Liste stehen? Melden Sie sich gern unter ifd-online-training@eaad.net.

Begleiter suchen

Dr. Nadja Rödiger

Fachärztin für Innere Medizin
Carl-Zeiss-Platz 8
07743 Jena
Tel:
Fax:

Dipl.-Psych. Sebastian Josfeld

Psychologischer Psychotherapeut
Schenkstraße 7
07749 Jena
Tel: (0151) 56377482
Fax:

Dr. med. Sylvia Thiessenhusen

FÄ für Innere Medizin, Arbeitsmedizin, Manuelle Medizin/Chirotherapie
Schwerborner Str. 30
99087 Erfurt
Tel: (0361) 652 2521
Fax: (0361) 652 2541

Dr. med. Kathrin Barth

Ärztin
Jenaer Straße
99510 Apolda
Tel: (03644) 571846
Fax: (03644) 571842

Die medizinischen Fachpersonen in dieser Liste haben eine Videoschulung zum iFightDepression-Tool absolviert und einen Scan ihrer Approbation vorgelegt. Die hier aufgeführten Informationen beruhen auf den Angaben der Berater und wurden von uns nicht auf ihre Richtigkeit überprüft. Sollten Sie feststellen, dass eine Information falsch oder veraltet ist, senden Sie bitte eine Nachricht an forschungszentrum@deutsche-depressionshilfe.de und wir werden sie umgehend entfernen oder aktualisieren.

Seit 2020 gibt es in Deutschland außerdem die Option, eine digitale Gesundheitsanwendung, kurz „DiGA“, über die gesetzliche Krankenkasse verordnet zu bekommen. Anwendungen, die im DiGA-Verzeichnis gelistet sind, wurden oder werden auf Wirksamkeit geprüft und entsprechen hohen Datenschutzanforderungen. Bisher sind erst einzelne Anwendungen für Depression gelistet, es kommen jedoch regelmäßig weitere hinzu.